Gen Z vs. "früher"

Ich lese in letzter Zeit oft, was die Gen Z so „unterscheidet“ von den Jugendlichen früher…. 

…heute möchte ich teilen, was ich in letzter Zeit in den Gesprächen mit den Lehrlingen, v.a. den jungen Mädls so wahrnehme:

• Die Angst, jemanden zu enttäuschen 
  (v.a. ihre Eltern, Ausbilder:innen und Chefs)
• Die Sorge, nicht „gut“ genug zu sein 
• Der Frust, kritisiert zu werden, wofür sie (aus ihrer Sicht) nichts können 
• Der Wunsch, dazu zu gehören 
• Die Unsicherheit, wie sie sich am besten verhalten in der Arbeitswelt 
  (mangelnde Vorhersehbarkeit der Reaktionen der Erwachsenen und fehlende Klärung von Erwartungen)
• Der Wunsch, verstanden und akzeptiert zu werden – als Mensch 

In diesen Punkten seh ich bei den Mädls keine großen Unterschiede zu den Lehrlingen vor 10 Jahren, vor 20 Jahren, bei mir damals … Egal, ob sie nach außen als „schüchternes Mäuschen“ oder „rebellische Katze“ wirken – im Inneren steckt der Wunsch nach echtem „angenommen und verstanden werden“. 

Der SELBST-WERT wird in diesem Alter noch sehr stark vom Umfeld geprägt – und SELBST-REFLEXION ist halt immer noch kein gängiges Gesprächsthema in der Sozialisierung der Youngsters. Voraussetzung dafür ist ein sicheres stabiles Umfeld und Vertrauen. Es ist unglaublich zu beobachten, wie sich Persönlichkeitsanteile hervortun und entwickeln können, wenn sie sich sicher (und gemocht) fühlen. 

Was für ein Unterschied schon zu sehen ist im Auftreten vom Start des Lehrlingscolleges am Montag bis zum Freitag. Entspanntere Körperhaltung, lockeres Lächeln, Sicherheit im Sprechen und Auftreten, Offenheit und Tiefgang der Gesprächsthemen, Bereitschaft, neues Verhalten anzuwenden,…

Es macht mich immer glücklich, wenn sie nach dem HeartBeat College gefühlt 10cm größer rausgehen
(und das Mama-Herz in mir hofft, dass sie nicht gleich da draußen jemand wieder einen halben Kopf kürzer macht)

Für alle, die sich fragen: „Wie find ich nur Zugang zu den Mädls?“ – echtes Zuhören, Interesse und ein offenes Herz kann der Schlüssel sein

Und Hand auf’s Herz, die wenigsten von uns waren in diesem Alter schon die „gstandenen“ selbst-bewussten Menschen, als die wir heute auftreten, oder?